Zahlungsziel

Die Zahlungsfrist oder das Zahlungsziel ist die vorgegebene Frist, innerhalb derer der Käufer eine Rechnung begleichen muss. Der Begriff „Zahlungsziel“ wird oft synonym mit „Zahlungsfrist“ verwendet. Das Ende dieser Frist ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) in § 188 festgelegt.

Wann ist ein Zahlungsziel notwendig?

In zahlreichen unmittelbaren Transaktionen, wie dem Erwerb eines Kaffes beim Bäcker um die Ecke, entfällt die Notwendigkeit einer Zahlungsfrist, da der fällige Betrag unmittelbar beglichen wird.

In anderen Szenarien, beispielsweise beim Erwerb von Software für das Unternehmen, werden für Dienstleistungen oder Handelsgüter oft Rechnungen mit einer festgelegten Frist ausgestellt. Kunden haben hierbei die Möglichkeit, die Rechnung innerhalb der angegebenen Zeitspanne zu begleichen. Die Bezahlung auf Rechnung erfreut sich in solchen Fällen großer Beliebtheit.

Zeitliche Frist des Zahlungsziels

Gesetzlich ist eine Rechnung sofort fällig, aber Zahlungsverzug tritt erst nach 30 Tagen ein. Privatkunden müssen auf Rechnungen das 30-tägige Zahlungsziel klar angegeben haben, bei Geschäftskunden ist es ratsam. Individuelle Zahlungsfristen können in AGBs oder Verträgen festgelegt werden. Die Berechnung der Frist hängt vom Versand ab – bei Postversand sind drei Werktage Zustellung einkalkuliert, bei E-Mail-Versand beginnt die Frist sofort. Zur Sicherheit sollte bei E-Mail-Rechnungen eine Lesebestätigung angefordert oder eine Buchhaltungssoftware genutzt werden, um das Öffnen der Datei nachzuverfolgen.

Fehlendes Zahlungsziel

Wenn keine abweichende Vereinbarung getroffen wird, gilt die gesetzliche Zahlungsfrist von 30 Tagen. Besonders bei Privatkunden sollte diese Frist auf der Rechnung unbedingt angegeben werden, was auch bei Geschäftskunden dringend empfohlen wird. Das Fehlen einer Zahlungsfrist kann zu Unsicherheit führen, da Kunden unterschiedlich reagieren können – einige zahlen sofort, während andere sich mehr Zeit lassen und dann möglicherweise von Mahnungen überrascht werden.

Zahlungsziel kürzen dank Skonto

Um Zahlungen schnell zu erhalten, bieten viele Unternehmen Skonti als Anreiz an. Ein Skonto ist ein kleiner Rabatt (typischerweise 1-3% des Gesamtbetrags), den Kunden abziehen können, wenn sie die Rechnung innerhalb einer festgelegten Frist begleichen. Dieser Anreiz motiviert Kunden, frühzeitig zu zahlen, was dem Unternehmen ermöglicht, schneller über den Betrag zu verfügen. Diese Strategie verbessert das Cash-Management, reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen und schafft eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Gefahren bei Verwendung eines Zahlungsziels

Wenn der Käufer die Schuld nicht begleicht, bevor das Zahlungsziel abläuft, gerät er automatisch und ohne vorherige Mahnung in Zahlungsverzug. Ab diesem Zeitpunkt kann der Verkäufer gesetzlich Verzugszinsen berechnen. Das Zahlungsziel wird auch als Lieferantenkredit bezeichnet, da der Käufer bis zum Ablauf des Zahlungsziels einen zinslosen Kredit vom Verkäufer erhält.

Der Verkäufer trägt in diesem Fall das Kreditrisiko, da bei einer Insolvenz des Käufers während des Zahlungsziels ein Forderungsausfall droht. Um die frühzeitige Zahlung zu fördern, gewähren Verkäufer oft Skonto – ein Rabatt auf den Rechnungsbetrag, wenn die Zahlung innerhalb einer bestimmten Frist erfolgt. Dies dient als Anreiz für den Käufer, spart Kosten und ermöglicht dem Verkäufer eine frühere Verfügbarkeit des Rechnungsbetrags.