Umsatzkostenverfahren

Das Umsatzkostenverfahren stellt neben dem alternativen Gesamtkostenverfahren eine der Methoden dar, um das Jahresergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) bilanzierender Unternehmen zu ermitteln. Beide Verfahren sind gemäß dem Handelsgesetzbuch für die Gliederung der GuV zugelassen. Der Unternehmer hat die Freiheit sich für eines der Verfahren zu entscheiden, ist jedoch in der Regel an die gewählte Form gebunden.

Vorteile

Das Umsatzkostenverfahren bietet als Vorteil das klare Bruttoergebnis des Umsatzes, das einen zuverlässigen Einblick in den Markterfolg und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens gibt. Die Gruppierung in Sammelposten ermöglicht eine detaillierte Analyse von Kosten in verschiedenen Bereichen, was auf Führungsebene als Grundlage für Entscheidungen genutzt werden kann. Das Verfahren eignet sich gut für die Analyse von Produktgruppen, Verkaufsgebieten oder Vertriebswegen und ermöglicht international vergleichbare Ergebnisse, da es in vielen Ländern bevorzugt wird und nach US-GAAP vorgeschrieben ist.

Nachteile

Ein wesentlicher Nachteil des Umsatzkostenverfahren liegt im aufwendigen Prozess der Datenzusammenstellung, da die Zahlen nicht direkt aus der doppelten Buchführung abgeleitet werden können. Dies stellt besonders für kleinere Unternehmen eine Herausforderung dar, die oft keine separate Kostenrechnung durchführen. Das Verfahren birgt Abgrenzungsfragen.

Funktionaler Aufbau

Das international verbreitete Umsatzkostenverfahren vergleicht die Umsatzerlöse mit den für verkaufte Produkte angefallenen Aufwendungen in den vier Funktionen Herstellung, Vertrieb, Verwaltung und sonstige betriebliche Aufwendungen. Im Gegensatz zum Gesamtkostenverfahren erfolgt die Gliederung funktional und produktbezogen. Die Gegenüberstellung von Erlösen und Kosten kann sowohl auf Unternehmensebene als auch nach einzelnen Produktgruppen erfolgen. Diese Methode ermöglicht Einschätzungen zur Kostenverteilung und Rentabilität von Produkten oder Produktgruppen. Das Umsatzkostenverfahren eignet sich besonders für Industriebetriebe mit Serienfertigung sowie mittlere und große Handelsbetriebe.

Rechtliche Eckdaten

Das Umsatzkostenverfahren (UKV) ist eine Methode zur Gewinnermittlung, die durch § 275 Abs. 1 des Handelsgesetzbuches (HGB) geregelt ist. Gemäß dieser Vorschrift steht es Unternehmen frei, zwischen dem Umsatzkostenverfahren und dem Gesamtkostenverfahren zu wählen. Einmal getroffene Entscheidungen für das Umsatzkostenverfahren sind in der Regel verbindlich.

Mit dem Umsatzkostenverfahren können Gewinn- und Verlustrechnungen sowohl auf Produktarten als auch auf Unternehmensebene erstellt werden. Dies ermöglicht eine detaillierte Analyse der Rentabilität verschiedener Sparten im Unternehmen.

Besonders in der industriellen Serienfertigung und in größeren Handelsbetrieben findet das Umsatzkostenverfahren Anwendung. Es ermöglicht eine präzise Kostenzuordnung und ist daher besonders geeignet für Unternehmen mit komplexen Produktstrukturen und umfangreichen Handelsaktivitäten.