Umlaufvermögen

Das Umlaufvermögen ist Teil des Gesamtvermögens eines Unternehmens. Dieses besteht aus dem Anlage- und dem Umlaufvermögen. Das Gesamtvermögen ist Teil der Bilanz und befindet sich dort auf der Aktiva Seite.

Der Unterschied zwischen Anlagevermögen und Umlaufvermögen

Bei Anlagevermögen handelt es sich um Vermögensgegenstände des Unternehmens, die langfristig und vor allem dauerhaft genutzt werden. Umlaufvermögen ist eher von kurzfristiger Dauer. Dieses Vermögen ist aktiv im Umlauf und kann zu jeder Zeit verwendet werden um Verbindlichkeiten zu zahlen.

Wie ist das Umlaufvermögen in der Bilanz aufgebaut?

Innerhalb der Bilanz setzt es sich aus vier verschiedenen Bestandteilen zusammen:

I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen

II. Forderungen und weitere Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Wertpapiere
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Eigene Anteile
3. Sonstige Wertpapiere

IV. Bank / Kasse
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Schecks, Guthaben bei Kreditinstitutionen

Berechnungen

Umlaufvermögen = Lagerbestand + Kassenbestand + Wertpapiere + Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Hiervon lassen sich viele verschiedene Kennzahlen für die Bilanzanalyse ableiten:

Umlaufintensität
Diese zeigt auf, wie effizient das Umlaufvermögen eingesetzt wird, um Umsätze zu generieren. Je höher die Umlaufintensität, desto höher ist der Anteil des Vermögens, der in kurzfristig verfügbare Vermögenswerte gebunden ist.
Berechnung: Umlaufintensität = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen

Nettoumlaufvermögen (Net Working Capital)
Dieser Wert gibt die Differenz zwischen dem Umlaufvermögen und den kurzfristigen Verbindlichkeiten an. So wird veranschaulicht wie viel Vermögen im Unternehmen vorhanden ist, nachdem die kurzfristigen Verbindlichkeiten abgezogen werden.
Berechnung: Nettoumlaufvermögen = Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten

Vermögensintensität
Dies ist eine Kennzahl, anhand derer bewertet wird, wie schnell das Vermögen eines Unternehmens in liquide Mittel wandelbar ist. Je höher die Kennzahl, desto geringer die Liquidität.
Berechnung: Vermögensintensität = Umlaufvermögen / Gesamtvermögen

Wie wird das Umlaufvermögen abgeschrieben?

Nach § 253 (2) HGB gibt es hierfür die Abschreibungspflicht unter Anwendung des strengsten Niederstwertprinzips. Dabei wird der zum Bilanzstichtag niedrigste Vermögenswert ausgewiesen wird.