Eigenkapital

Eigenkapital ist der Anteil am Gesamtkapital eines Unternehmens, der den Eigentümern gehört. Es repräsentiert den Wert, den die Eigentümer in das Unternehmen investiert haben und den sie nach Abzug aller Verbindlichkeiten behalten.

Was gehört zum Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital:

Das gezeichnete Kapital repräsentiert den Betrag, den die Aktionäre oder Gesellschafter eines Unternehmens durch den Kauf von Unternehmensanteilen oder Aktien direkt in das Unternehmen eingebracht haben. Es ist eine Form des Eigenkapitals, das dem Unternehmen für seine langfristigen Finanzierungsbedürfnisse zur Verfügung steht.

Kapitalrücklagen:

Sie repräsentieren Beträge, die aus Kapitaltransaktionen stammen, aber nicht aus Gewinnen oder Verlusten resultieren.

Gewinnrücklagen:

Diese Rücklagen entstehen durch die kumulierte Ansammlung von Gewinnen, die das Unternehmen in der Vergangenheit erzielt hat. Ein angemessener Betrag an Gewinnrücklagen deutet darauf hin, dass das Unternehmen in der Lage ist, Gewinne zu generieren und sie für zukünftige Investitionen oder unvorhergesehene Ereignisse zu verwenden.

Gewinnvortrag/Verlustvortag:

Der Gewinnvortrag entsteht aus dem verbleibenden Vorjahresgewinn, der nach der Verteilung des Gewinns noch in der Unternehmensbilanz vorhanden ist. Analog dazu wird der Verlustvortrag aus dem Vorjahresverlust gebildet.

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag:

Als Jahresüberschuss wird der Gewinn nach Abzug aller Steuern bezeichnet. Das Pendant dazu ist der Jahresfehlbetrag.

Funktion

Finanzierungsfunktion:

Eigenkapital stellt das Kapital dar, das die Eigentümer zur Verfügung stellen, um das Unternehmen zu gründen oder zu betreiben.

Haftungsfunktion:

Die Eigentümer haften mit ihrem Eigenkapital für die Verbindlichkeiten des Unternehmens.

Partizipationsfunktion:

Eigentümer partizipieren an den Gewinnen des Unternehmens, entweder durch Dividenden oder durch Kurssteigerungen ihrer Unternehmensanteile.

Residualanspruch:

Im Falle einer Unternehmensliquidation oder Insolvenz haben die Inhaber von Eigenkapital Anspruch auf die verbleibenden Vermögenswerte nach der Bedienung aller Verbindlichkeiten.

Bedeutung von Eigenkapital für die Finanzierung

Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung von Investitionen, Schuldenabbau und anderen unternehmerischen Aktivitäten. Es dient als Puffer für Verluste und unterstützt das Unternehmen in Wachstumsphasen.

Das Verhältnis von Eigenkapital zu Gesamtkapital, auch als Eigenkapitalquote bezeichnet, ist eine Kennzahl, die die finanzielle Solidität und Stabilität eines Unternehmens misst.

Eigenkapitalrendite

Die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens kann mithilfe verschiedener betriebswirtschaftlicher Kennzahlen wie beispielsweise dem Cashflow analysiert werden. Auch das Eigenkapital spielt eine bedeutende Rolle bei der Auswertung einiger Kennzahlen.

Die Eigenkapitalrendite reflektiert den Zinsertrag, den das eingesetzte Eigenkapital generiert. Die Berechnung erfolgt durch die Formel: (Gewinn x 100) / Eigenkapital. Das erhaltene Ergebnis wird in Prozent ausgedrückt. Eine höhere Eigenkapitalrendite deutet darauf hin, dass das Unternehmen wirtschaftlich effizienter agiert.

Eigenkapitalquote

Eine zusätzliche aussagekräftige Kennzahl ist die Eigenkapitalquote, die das Verhältnis von Eigenkapital zum Gesamtkapital beschreibt. Sie gibt Aufschluss darüber, in welchem Maße sich ein Unternehmen selbst finanzieren kann und auf Fremdkapital verzichten könnte. Die Berechnung erfolgt mithilfe der Formel: (Eigenkapital x 100) / Gesamtkapital.

Anlagedeckungsgrad

Der Anlagedeckungsgrad setzt das Eigenkapital in Relation zum Anlagevermögen eines Unternehmens. Ein hoher Anlagedeckungsgrad weist darauf hin, dass ein erheblicher Teil des Anlagevermögens durch Eigenkapital finanziert wird. Die Berechnung erfolgt gemäß der Formel: (Eigenkapital x 100) / Anlagevermögen.