Crowdfunding

Crowdfunding, auch als Schwarmfinanzierung bekannt, stellt eine Finanzierungsmethode für spezifische Projekte und Ideen dar. Auf speziellen Plattformen werden die Vorhaben vorgestellt, und Unterstützer, insbesondere Geldgeber, werden gesucht. Projekte können verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel Filme, Bücher oder Software. Die Grundidee besteht darin, dass eine Vielzahl von kleinen Finanziers, der „Schwarm“, gemeinsam ein Projekt realisiert. Dabei steht nicht die Rendite im Vordergrund.

Arten von Crowdfunding

  • Klassisches Crowdfunding
  • Crowdinvesting: Crowdinvesting ist eine Unterform des Crowdfundings, bei der die Crowd finanziell am Erfolg des Unternehmens oder Projekts beteiligt wird. Im Gegensatz zum traditionellen Crowdfunding steht beim Crowdinvesting der Rendite-Aspekt im Vordergrund. International wird oft der Begriff „equity-based Crowdfunding“ verwendet.
  • Crowdlending: Beim Crowdlending leihen eine Vielzahl von Menschen Geld an Kreditnehmer aus, die den Kredit innerhalb der vereinbarten Laufzeit zurückzahlen. Dieses Modell wird auch als „lending-based crowdfunding“ oder P2P-Kredit (Peer-to-Peer) bezeichnet, wobei „Peer“ auf Gleichgestellte hinweist. Entscheidend ist, dass keine Bank die Kreditvergabe kontrolliert. Crowdlending ist nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Selbstständige und Unternehmen möglich, wobei letzteres als P2B-Kredit (Peer-to-Business) bezeichnet wird.
  • Spenden via Crowdfunding

Arten der Finanzierung

Spendenbasiertes Crowdfunding:

  • Individuen, Vereine oder Unternehmen sammeln über das Internet Spenden für spezifische Projekte.
  • Kein Anspruch auf finanzielle oder materielle Gegenleistung für Spender.

Belohnungsbasiertes Crowdfunding:

  • Ähnlich dem spendenbasierten Crowdfunding, jedoch mit konkreten Gegenleistungen für Unterstützer.
  • Belohnungen richten sich nach der Höhe der Unterstützung, können materieller oder immaterieller Natur sein.

Kreditbasiertes Crowdfunding (Crowdlending):

  • Fokus auf Rendite-Interesse der Investoren.
  • Unternehmen bewerben ihren Finanzierungsbedarf online, Investoren können Kreditgeber werden.

Eigenkapitalbasiertes Crowdfunding (Crowdinvesting):

  • Ähnlich dem kreditbasierten Crowdfunding, jedoch mit Investoren als Miteigentümer.
  • Anspruch auf Gewinnbeteiligung und Unternehmenswertsteigerung.

Eigenkapitalähnliches Crowdfunding (Hybrid):

  • Verschmelzung von kreditbasiertem und eigenkapitalbasiertem Crowdfunding.
  • Investoren tragen Risiken bis zum Totalverlust und können an Unternehmenswertsteigerung partizipieren.

Plattformen für Crowdfunding

Es gibt verschiedene Plattformen, die sich auf Crowdfunding und allem was dazu gehört, spezialisiert haben.

  • Startnext: Dies ist die größte deutsche Crowdfunding-Plattform mit über 3.300 Projekten mit einer Erfolgsquote von rund 50 % was bedeutet, dass rund 26 Millionen Euro gesammelt wurden. Kampagnen sind kostenfrei und es gibt das „Alles oder nichts“-Prinzip bei Budgetzielen.
  • Kickstarter: Kickstarter ist eine weltweit aktive Plattform seit 2015, wo mehr als 2 Milliarden US-Dollar investiert wurden. Anmeldung und Kampagnenerstellung sind grundsätzlich kostenlos, bei Erfolg sind jedoch 5 % Provision fällig. Auch hier gilt das Alles oder Nichts-Prinzip. Wird das Ziel nicht erreicht, gehen die Gelder wieder zurück.
  • Visionbakery: Dies ist die zweigrößte deutsche Crowdfunding-Plattform, basiert in Leipzig. Ebenfalls ist die Anmeldung und Erstellung der Kampagnen kostenfrei, jedoch mit fast 12 % Provision bei erfolgreicher Finanzierung. Dafür gibt es jedoch Unterstützung und Beratungsangebot für Starter.
  • Indiegogo: Hierbei handelt es sich um eine US-amerikanische Plattform seit 2008 mit hoher Reichweite. Ebenfalls gibt es die kostenfreie Anmeldung und Kampagnenerstellung. Besonderheit sind flexible Option für Projekte: Gebühr von 9 % bei Nicht-Erreichen, 4 % bei Erreichen des Ziels.

Es gibt auch spezialisierte Crowdfunding-Plattformen für verschiedene Bereiche.