Budgetplanung

Die Budgetplanung ist ein strategischer Prozess, bei dem eine Organisation oder eine Einzelperson ihre finanziellen Ressourcen für einen bestimmten Zeitraum plant, organisiert und steuert. Ziel der Budgetplanung ist es, Einnahmen und Ausgaben zu prognostizieren und sicherzustellen, dass die verfügbaren Mittel effektiv und effizient genutzt werden.

Operative, Taktische und Strategische Budgetplanung

Operativer Budgetplan
ca. 1 Jahr
Welche Mittel werden wofür verwendet?
Welche Ziele sollen dadurch erreicht werden?
Taktischer Budgetplan
ca. 1 bis 5 Jahre
Betrachtung der verfügbaren Ressourcen
Regelmäßige Durchführung, um Veränderungen zu erkennen
Strategischer Budgetplan
ca. 5 bis 10 Jahre
Sicherung des generellen Erfolges des Unternehmens
Erschaffung neuer strategischer Entscheidungen

Operativer Budgetplan

Die operative Budgetierung hat einen Jahreszeitrahmen, typischerweise ein Geschäftsjahr. Sie konzentriert sich auf die detaillierte Zuweisung von Ressourcen und beantwortet Fragen zur Verwendung von Mitteln, Zielsetzung und Mitarbeitermotivation. Durch die Aufteilung großer Ziele in kleinere Teilziele innerhalb des operativen Budgetplans können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser motiviert werden, da das Erreichen von Meilensteinen als Anreiz dient.

Taktischer Budgetplan

Die taktische Budgetierung, auch als mittelfristige Planung bezeichnet, umfasst einen Zeitraum von einem bis fünf Jahren. Sie liegt zeitlich zwischen der operativen und strategischen Budgetplanung. Ähnlich wie die operative Budgetierung konzentriert sich die taktische Planung stark auf die vorhandenen Ressourcen, betrachtet jedoch einen längeren Zeithorizont als die strategische Planung. Diese Form der Budgetierung kann regelmäßig zu bestimmten Zeitpunkten durchgeführt werden, um Veränderungen und Schwankungen zu erkennen und eine verbesserte generelle Planung zu ermöglichen.

Strategischer Budgetplan

Die strategische Budgetierung hat einen langfristigen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren und konzentriert sich auf die Sicherung des generellen Erfolgs und Fortbestands des Unternehmens. Sie berücksichtigt alle Aspekte der Unternehmensstrategie und führt zu neuen strategischen Entscheidungen in der Unternehmenspolitik und -ausrichtung. Mit Hilfe der strategischen Budgetplanung kann die Frage nach der langfristigen Positionierung des Unternehmens, beispielsweise „Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?“, beantwortet werden.

Arten der Budgetplanung

Es gibt verschiedene Methoden für die Budgetplanung, darunter die Top-Down-Planung, Bottom-Up-Planung, Gegenstromverfahren und Zero Based Budgeting.

Top-Down-Planung:

  • Basiert auf Vorgaben der übergeordneten Stellen im Unternehmen.
  • Stellt Vorgesetzte vor Entscheidungen ohne Mitarbeiterbeteiligung.
  • Effizient und kostengünstig, birgt jedoch Gefahr der mangelnden Mitarbeiterexpertise und Zirkelprobleme.

Bottom-Up-Planung:

  • Beginnt mit Budgetbedarf auf Mitarbeiterebene und steigert sich nach oben.
  • Berücksichtigt das Wissen und die Expertise aller Mitarbeiter.
  • Kann sich gegen die Unternehmensstrategie entwickeln und erfordert gute Koordinierung.

Gegenstromverfahren:

  • Vereint Top-Down und Bottom-Up, indem Rahmenplanung von oben kommt und im Bottom-Up-Verfahren kontrolliert wird.
  • Gleichberechtigte Einbeziehung aller Beteiligten, aber Kritik wegen möglicher Unzufriedenheit am Ende.

Zero Based Budgeting:

  • Erstellt jeden Budgetplan von Grund auf neu, anstatt auf Vorjahresplänen aufzubauen.
  • Verhindert Verschwendung von Budget am Jahresende.
  • Moderner Ansatz, der den grundsätzlichen Planungsansatz neu definiert.

Teilpläne der Budgetierung:

  • Investitionsplan: Zeitraum für größere Investitionen.
  • Materialplan: Planung des Materialkaufs, um Kosten zu sparen.
  • Produktionsplan: Menge und Zeitpunkt der Herstellung, um Überproduktion zu vermeiden.
  • Vertriebsplan: Planung neuer Produkte und Vertriebswege.
  • Absatzplan: Festlegung der Ziele und Zusammenfassung aller vorherigen Pläne.