Darlehen
Ein Darlehen ist eine finanzielle Vereinbarung, bei der eine Partei, üblicherweise ein Kreditgeber wie eine Bank oder eine andere Finanzinstitution, einer anderen Partei, dem Darlehensnehmer, Geld oder Vermögenswerte leiht. Im Gegenzug verpflichtet sich der Darlehensnehmer, das geliehene Geld zu einem späteren Zeitpunkt zurückzuzahlen. Diese Rückzahlung kann in festgelegten Raten oder in einer Einmalzahlung erfolgen.
Ein Darlehen beinhaltet in der Regel Zinsen, die als Kosten für die Nutzung des geliehenen Geldes anfallen. Die Zinsen und die Rückzahlungsbedingungen werden in einem Vertrag festgelegt, der die Rechte und Pflichten beider Parteien regelt. Darlehen können für verschiedene Zwecke gewährt werden, wie zum Beispiel für den Kauf eines Hauses oder geschäftliche Investitionen.
Arten von Darlehen
Die gängigsten Darlehen sind Geld-Darlehen, bei denen ein Darlehensgeber verpflichtet ist, dem Darlehensgeber einen bestimmten Geldbetrag unter festgelegten Bedingungen zur Verfügung zu stellen. Der Darlehensnehmer zahlt dafür vorab vereinbarte Zinsen und muss den geliehenen Geldbetrag nach Ablauf der vereinbarten Frist zurückzahlen. Es gibt jedoch auch Sachdarlehen, bei denen Gegenstände wie Maschinen ausgeliehen werden, die der Darlehensnehmer für seine Produktion benötigt, aber nicht selbst erwerben möchte.
Weitere gängige Darlehensarten in Deutschland sind:
Hypothekendarlehen: Darlehen, die durch eine Grundschuld auf eine Immobilie oder ein Grundstück gesichert sind.
Immobiliendarlehen: Speziell für den Kauf von Immobilien ausgegebene Darlehen.
Nachrangdarlehen: Bei Baufinanzierungen eingesetzt, wenn die erste Finanzierung nicht ausreichend ist.
Bauspardarlehen: Von Bausparkassen vergebene Darlehen, wenn der Darlehensnehmer bestimmte Bedingungen erfüllt.
Arbeitgeberdarlehen/Gesellschafterdarlehen: Darlehen, die von Unternehmen (Arbeitgebern oder Gesellschaftern) ausgegeben werden, um Mitarbeiter oder andere Gesellschafter zu binden; gehört zu den Privatdarlehen.
Beamtendarlehen: Eine spezielle Darlehensform für Beamte oder Personen im öffentlichen Dienst.
Darlehen nach Rückzahlung
Es gibt verschiedene Arten ein Darlehen zurückzuzahlen. Jede Art hat unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Fälligkeitsdarlehen:
Fälligkeitsdarlehen, auch als endfällige Darlehen oder Bankvorausdarlehen bezeichnet, zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus. Bei dieser Darlehensform leiht sich der Kreditnehmer einen Geldbetrag von der Bank und begleicht monatlich regelmäßige Zinszahlungen. Die besondere Charakteristik liegt darin, dass am Ende der vereinbarten Laufzeit die gesamte Darlehenssumme auf einmal zurückgezahlt werden muss. Typischerweise findet diese Art von Darlehen Anwendung bei der Finanzierung von vermieteten Immobilien.
Ein Vorteil dieses Darlehensmodells besteht darin, dass während der Laufzeit keine monatliche Tilgungsbelastung anfällt, da lediglich Zinsen gezahlt werden. Dies ermöglicht es dem Kreditnehmer, nicht benötigtes Geld anderweitig anzulegen. Allerdings bringt diese Form auch Nachteile mit sich: Die gesamte Darlehenssumme muss am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurückgezahlt werden und die Zinszahlungen bleiben konstant, da sie nicht durch regelmäßige Tilgung reduziert werden können.
Forward-Darlehen:
Forward-Darlehen, auch als „Zinswette“ bekannt, weisen bestimmte Merkmale auf, die vor allem für die Anschlussfinanzierung relevant sind. In der Regel werden sie eher für risikofreudige Darlehensnehmer angeboten. Die Besonderheit besteht darin, dass aktuell günstige Zinssätze bis zu 5 Jahre im Voraus gesichert werden können.
Die Vorteile dieser Darlehensform liegen darin, dass Darlehensnehmer im Falle von steigenden Zinsen profitieren, da sie die zuvor festgelegten günstigen Zinssätze beibehalten können. Dies bietet eine langfristige Zinssicherheit.
Jedoch gibt es auch Nachteile, insbesondere wenn die Zinsen fallen. In diesem Fall sind Darlehensnehmer an potenziell höhere Zinssätze gebunden, was zu einer gewissen finanziellen Bindung führen kann.
Euribor-Darlehen:
Euribor-Darlehen sind variable Darlehen mit flexiblen Zinssätzen, die regelmäßig an den aktuellen Referenzzinssatz, meist den Euribor, angepasst werden. Die Vorteile liegen in der täglichen Veröffentlichung des Euribors, was eine höhere Transparenz für Darlehensnehmer bedeutet. Auf lange Sicht kann dies zu einem günstigeren Darlehen führen. Allerdings besteht der Nachteil, dass bei kurzfristig steigenden Zinsen das Darlehen teurer werden kann.
Annuitätendarlehen:
Das Annuitätendarlehen ist die verbreitetste Form von Darlehen und zeichnet sich durch konstante monatliche Raten während der Tilgungsphase aus. Die Vorteile liegen darin, dass die Zinsen im Laufe der Zeit abnehmen, während die Tilgungsrate parallel ansteigt, was zu einer schnelleren Abzahlung der Restschuld führt. Allerdings sind in der Regel keine Sondertilgungen möglich.
Volltilgerdarlehen:
Volltilgerdarlehen zeichnen sich dadurch aus, dass am Ende der Laufzeit die gesamte Darlehenssumme zurückgezahlt ist und der Darlehensnehmer schuldfrei ist. Im Gegensatz dazu werden die meisten Darlehen weiterfinanziert, wobei die Schlussrate durch eine Anschlussfinanzierung abgedeckt wird. Bei einigen Banken und Verträgen kann eine solche Anschlussfinanzierung sogar vorzeitig das Darlehen ablösen.