Forderungen

Forderungen sind finanzielle Ansprüche, die ein Unternehmen gegenüber seinen Kunden oder anderen Geschäftspartnern geltend machen kann. Diese Ansprüche entstehen in der Regel aus dem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen, wenn Zahlungen zu einem späteren Zeitpunkt vereinbart werden. Forderungen repräsentieren somit ausstehende Zahlungen, die das Unternehmen noch erhalten muss.

Wann entsteht eine Forderung?

Der Ursprung einer Forderung liegt in der erfolgten vertraglichen Lieferung oder Erbringung einer Leistung (als sogenannte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen), wobei die Gegenleistung, beispielsweise die Zahlung durch den Kunden, zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.

Was ist eine überfällige Forderung?

Eine Forderung wird zu einer überfälligen Forderung, wenn sie trotz ihrer Unstrittigkeit, Bezifferbarkeit und Fälligkeit nicht bis zum vereinbarten oder gesetzlich festgelegten Zahlungsdatum beglichen wurde.

Forderungen in der Bilanz

In der Bilanz werden Forderungen auf der Aktivseite unter dem Posten Umlaufvermögen als „Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“ ausgewiesen. Gemäß § 266 HGB gliedern sie sich in verschiedene Bestandteile:

Aus Lieferungen und Leistungen: Diese entstehen, wenn das Unternehmen aus Verkäufen von Waren oder Dienstleistungen Forderungen gegenüber Kunden hat, beispielsweise im Onlinehandel oder bei Dienstleistungsunternehmen wie Sicherheitsfirmen.

Gegen verbundene Unternehmen: Hierbei handelt es sich um finanzielle Ansprüche, die aus Geschäftsbeziehungen zwischen Mutter-, und Tochtergesellschaften entstehen.

Gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Diese resultieren aus Ansprüchen gegenüber Unternehmen, an denen das betreffende Unternehmen Anteile hält, wie es beispielsweise bei einer GmbH der Fall sein kann.

Sonstige Vermögensgegenstände: Dieser Posten umfasst alle Vermögensgegenstände, die nicht unter die vorherigen Kategorien fallen. Dazu gehören beispielsweise Forderungen gegenüber dem Finanzamt, Kautionen oder Gehaltsvorschüsse an Mitarbeiter.

Risikominimierung bei Forderungen

Um das Risiko von Forderungsausfällen oder einer Reduzierung von Forderungsbeträgen bis zur Bezahlung zu minimieren, stehen Unternehmen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung:

Kreditversicherung: Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen, wie Handwerksbetriebe und Versandhandelsgeschäfte, kann die Absicherung gegen Forderungsausfälle durch eine Kreditversicherung eine Möglichkeit sein.

Regelmäßiger Überblick: Eine Buchführungssoftware ermöglicht einen regelmäßigen Überblick über die Höhe der Forderungen. Diese Software kann solche selbstständig überwachen.

Spezielle Bezahlsysteme: Versand- und Online-Geschäfte können spezielle Bezahlsysteme nutzen, um sich vor Forderungsausfällen zu schützen.

Lückenloses Forderungsmanagement: Ein effektives Forderungsmanagement ist entscheidend, um Forderungen im Blick zu behalten. Dies beinhaltet eine regelmäßige Überwachung und, falls erforderlich, das Einleiten von Mahnverfahren zur Durchsetzung offener Forderungen.