Schulden

Der Begriff der Schulden bezieht sich auf finanzielle Verbindlichkeiten oder Geldbeträge, die eine Person, ein Unternehmen oder eine andere Institution einer anderen Partei schuldet. Schulden entstehen in der Regel durch die Aufnahme von Krediten, die Rückzahlung von geliehenem Geld oder die Inanspruchnahme von Finanzierungen.

Arten von Schulden

Es gibt unzählig verschiedene Arten von Schulden. Einige haben wir für Sie aufgelistet:

  • Verbraucherschulden: Hierbei handelt es sich um Schulden von Privatpersonen, die typischerweise durch Kreditkarten, persönliche Darlehen oder Ratenkäufe entstehen.
  • Hypothekenschulden: Diese entstehen, wenn jemand ein Haus kauft und dafür einen Hypothekenkredit aufnimmt. Das Haus dient in der Regel als Sicherheit für das Darlehen.
  • Unternehmensschulden: Unternehmen können Schulden aufnehmen, um Investitionen zu finanzieren, Betriebsmittel zu beschaffen oder andere geschäftliche Aktivitäten zu unterstützen.
  • staatliche Schulden: Regierungen können Schulden aufnehmen, um Haushaltsdefizite auszugleichen, öffentliche Projekte zu finanzieren oder in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu intervenieren.

Schulden in der Bilanz

Die Passivseite einer Bilanz zeigt die Herkunft des Kapitals eines Unternehmens. Die Positionen sind gemäß den Vorgaben des Handelsgesetzbuchs nach Fälligkeit gegliedert. Das Eigenkapital steht an erster Stelle, gefolgt von Rückstellungen, Verbindlichkeiten (einschließlich Schulden) und dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten.

Das Handelsgesetzbuch regelt die Bilanzaufstellung und die Kategorien von Verbindlichkeiten. Alle zum Stichtag bestehenden Schulden des Unternehmens müssen in der Bilanz ausgewiesen werden, und es gilt ein Saldierungsverbot, das Vermögen und Verbindlichkeiten nicht miteinander verrechnet. Die Einteilung der Schulden umfasst Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten aus der Annahme gezogener Wechsel und der Ausstellung eigener Wechsel, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie sonstige Verbindlichkeiten (wie Steuerverpflichtungen oder Sozialversicherungsbeiträge).

Gemäß § 253 des Handelsgesetzbuchs sind Verbindlichkeiten in der Bilanz zu ihrem Erfüllungsbetrag anzusetzen. Der Erfüllungsbetrag bezeichnet den Betrag, den der Unternehmer zurückzahlen muss, um seine Schulden zu begleichen. Bei Lieferanten- oder Barkrediten entspricht der Erfüllungsbetrag dem Rückzahlungsbetrag, der sich aus den vorliegenden Rechnungen oder anderen Unterlagen ergibt. Falls es sich um Schulden in fremder Währung handelt, müssen diese zum Bilanzstichtag in Euro umgerechnet werden.

Folgen bei Nichtzahlung

Wenn jemand seine Rechnungen nicht bezahlen kann, können verschiedene Folgen eintreten. Typische Konsequenzen von Schulden sind Mahnungen. Wenn der Schuldner diesen Zahlungsaufforderungen nicht nachkommt, kann der Gläubiger versuchen, seine Ansprüche beispielsweise durch ein gerichtliches Mahnverfahren und Zwangsvollstreckung durchzusetzen. Darüber hinaus können Geldsorgen auch negative Auswirkungen auf die (psychische) Gesundheit haben.

Vorgehensweise bei Schulden

Trotz der Schwierigkeiten ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Schulden aktiv abzubauen. In Deutschland bieten viele Organisationen eine Schuldnerberatung an, die bei gemeinnützigen Trägern in der Regel kostenlos ist.

Der Ablauf der Schuldnerberatung umfasst typischerweise folgende Schritte:

  • Sondierung der Situation: Der Berater analysiert die finanzielle Situation des Schuldners, ermittelt alle Gläubiger und Schulden sowie Einnahmen und Ausgaben.
  • Erstes Ziel: Sicherung der Existenz und Vermeidung weiterer Verbindlichkeiten.
  • Schuldenregulierungsplan: Gemeinsam mit dem Schuldner wird ein Plan erstellt, um die offenen Verbindlichkeiten geordnet abzubauen.
  • Verhandlungen mit Gläubigern: Die Berater führen Verhandlungen mit den Gläubigern, um eine passende Lösung zur Schuldenabzahlung zu finden.
  • Insolvenzverfahren: Falls Gläubiger unnachgiebig sind, bleibt als letzter Ausweg das Insolvenzverfahren.

Die aktive Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung kann dazu beitragen, einen strukturierten Weg aus der finanziellen Krise zu finden und die Schulden nachhaltig zu bewältigen.